Rückblick in die Geschichte
Dieses Gotteshaus erbauten sich um 1220 die Bewohner von Berghausen und einiger umliegenden Dörfer wie eine Pfarrkirche, obwohl sie kirchenrechtlich noch zur Urpfarrei St. Peter in Wormbach gehörten. Sie bauten ihre eigene Kirche sogar größer und stattlicher als ihre damalige Pfarrkirche in Wormbach.
Als Patron erwählten sie den hl. Diakon und Märtyrer Cyriacus, dessen Namen manche noch ältere Kirchen tragen. Später wird der hl. Cyriacus den 14 Nothelfern zugeordnet.
Man errichtete in dieser reichen Stauferzeit viele schöne Dorfkirchen. Hierbei war sicher nicht nur die Frömmigkeit, sondern auch eine gewisse stolze Selbstdarstellung das Motiv. Von der Gegend von Berhausen wissen wir, dass hier überwiegend freie Bauern wohnten. Es ist sicher nicht zufällig, dass vom 13.-17. Jahrhundert die meisten Freigrafen bzw. Gografen des Landes Bilstein-Fredeburg aus der früheren Gemeinde Berghausen stammten. Berghausen selbst wird in der Schenkungsurkunde des Klosters Grafschaft (1072) nicht erwähnt, wohl ein Hof (Mansus) in Berndorf, gelegen in Oberberndorf etwa 1 km von Berghausen entfernt.
Seit Bestehen des Klosters Grafschaft waren die dortigen Benediktiner meist auch die Seelsorger der Pfarrei Wormbach. Manche Benediktiner stammten aus dem Gebiet von Berghausen. Vielleicht hat dies auch etwas mit der Erbauung eines eigenen Gotteshauses in Berghausen zu tun?
Die Kirche in Berghausen kommt auch im "liber valoris" von 1313, dem Verzeichnis Kirchen und Kapellen des Erzstiftes Köln, nicht vor. Wurde sie etwa als "Eigenkirche" nicht aufgeführt? Namentlich verzeichnet ist Berghausen erst am 25.08.1386 in der Abtretungsurkunde des Grafen Gottfried IV. von Arnsberg an den Erzbischof von Köln an letzter Stelle als "villa et parochia" ( Ort und Pfarrei).
1444 erhält Berghausen eine eigene Vikarstelle zusätzlich zu der Betreuung durch die Benediktiner. Bezeichnend für die Eigenständigkeit der Kirchspielleute von Berghausen ist die Verfügung in der Vikarie-Urkunde, dass die Kirchenprovisoren von Berghausen nach Anhörung der dortigen Kirchspielleute einen Prister für die Vikariestelle selbst wählen und dem Abt präsentieren. Die Betreuung durch die Benediktiner geht weiter. Berghausen wird im Laufe der Zeit auch vermögensrechtlich als Pfarrei anerkannt. Der erste Weltpriester als Pfarrer wird nach Aufhebung des Grafschafter Klosters (1804) und dem Tod des letzten Benediktinerpfarrers der unvergessene Pfarrer Grothof, dessen Grabstein auf der Priestergruft vor der Südseite der Kriche zu sehen ist.
Quelle: "Die romanische Pfarrkirche St. Cyriacus" geschrieben von Pfarrer Hans Rother.