Die romanische Kirche Berghausen

Ausmalungen

Die Ausmalung des Kirchenschiffes in Berghausen ist nach vorgefundenen Resten sorgfältig ergänzt worden. Ergänzungen sind durch Strichelzeichnung zu erkennen. Auch das gemalte Mauerwerk und die Fensterumrandungen mit den gemalten Säulen sind ursprünglich. Ähnliche Fensterumrandungen sind z.B. auch in St. Petri in Soest aufgedeckt.

Bei der Ausmalung der Kirche wirkten nach Forschungen von Hilde Claussen zwei verschiedene Malergruppen mit:
Die Gruppe der Dekorationsmaler erstellte zunächst nach Mustervorlagen die ornamentale Ausgestaltung, die Gruppe der Figuristen (Figurenmaler) schuf anschließend frei schafend die Malerei der eingentlichen Bildwerke, hier der Apsismalerei. *

ChorraumFür die Malerei der Chorapsis wurden teilweise sehr teure Farben benutzt. Eine wissenschaftliche Überprüfung der Farben der Apsismalerei in Berghausen ergab 1981, dass z.B. das verwendete Blau des Hintergrundes aus gemahlenen Ultramarin-Kristallen besteht, die damals midestens so teuer waren wie Gold, auch Blattgold wurde verwendet. **

Technisch wurde augenscheinlich für einige Grundzeichnungen der Apsismalerei in Freskotechnik (d.h. auf frischem Kalkputz) gearbeitet und später das Ganze in Sekkotechnik (d.h. auf trocken gewesenem Putz, der wieder angefeuchtet wurde) vollendet. Ürspünglich sollte z. B. der Pantokrator Christus auf dem Regenbogen thronen, der al fresco vorgezeichnet war; bei Vollendung nahm man aber in Abänderung des entworfenen Regenbogens als Thron den Kaiserstuhl und malte ihn al secco. Der Regenbogen ist dann später wieder sichtbar geworden.***

*     Hilde Claussen, Die Farbigkeit von Kirchenräumen des 12. und 13. Jahrhunderts in Westfalen. in: Westfalen 56, 1978, S. 20 (Anm. 8)
**   Gutachten von Dr. Hermann Kühn. München, vom 16.11.1981, S. 9/10 im Pfarrarchiv Berghausen und beim Landeskonservator Münster.
*** Es scheint die gleiche Technik angewendet zu sein, wie von der Kriche in Berzé-la-ville berichtet wird: "Auf der obersten Mörtelschicht werden die in der Kalkmilch aufgelösten Farbpigmente in zwei Arbeitsgängen aufgetragen. Der auf noch auf den feuchten Putz aufgetragene Grund entspricht der Freskotechnik, die Deils werden später "al secco" hinzugefügt." Macel Durliat, Romanische Kunst, Herder Freiburg 1983, S 184/185.

Quelle: "Die romanische Pfarrkirche St. Cyriacus" geschrieben von Pfarrer Hans Rother.

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